Fanzine-Rezension „Trauer & Fußball #2“

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und auch ich werde nun hoffentlich mehr Zeit finden um einigermaßen wieder regelmäßig zum Fußball zu gehen und auch über gelesene Fanzines, Bücher und Magazine schreiben zu können! Speziell an Lesestoff hat sich in den letzten ein- bis anderthalb Jahren doch so einiges angesammelt. Einiges werde ich sicherlich zusammenfassen, anderes vielleicht ein wenig ausführlicher beschreiben. Und das ganze wird sicherlich nicht in der Reihenfolge geschehen in der ich es gelesen habe. Dafür liegt hier in der Tat einfach viel zu viel auf dem Stapel (und eigentlich ist es gar nicht mehr nur ein Stapel …).

Den Anfang – ja, das dürfte das x-te Mal sein, dass ich das so schreibe – macht die 2. Ausgabe vom Fanzine Trauer & Fußball. Einem Projekt, in dem ich seit dem Jahr 2020 mitarbeite und laut Initiatoren Carmen auch Schuld am Fanzine bin. Was liegt da also näher als mit dieser Ausgabe zu beginnen?! Die Schuldfrage diesbezüglich wird auch noch einmal im passenden Brennpunkt-Orange-Podcast geklärt: #231 | IN LOVING MEMORY.

Die 2. Ausgabe des Fanzines kommt im Vergleich zur Premierenummer mit 72 Seiten und komplett in Farbe daher. Herausgekommen ist die Ausgabe zum fünfjährigen Projektjubiläum dann passend am 14. Oktober 2023, dem Welthospiztag im Rahmen einer dafür veranstalteten Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des Ambulanten Hospiz- und Familienbegleitdienstes der Johanniter in Berlin. Inhaltlich geht es natürlich um das Thema Trauer und Fußball, darum was sich in den letzten fünf Jahren im Projekt getan hat und was die Pläne für die Zukunft sind beziehungsweise was auch bereits angeschoben wurde. Neben der Zusammenarbeit mit KickIn! der Beratungsstelle Inklusion im Fußball und dem daraus resultierenden Projekt Trauer unterm Flutlicht gab es hier eine erste Projektphase mit dem Hamburger SV und seit Juni 2023 mit Hertha BSC eine neue, zweite Projektphase. Dies alles findet sich auch in einer siebenseitigen Chronik wieder.

Drei ganz persönliche Texte über Verlust und Trauer finden sich in den Artikeln „Der Balkon: Ein ganz persönlicher Fußball-Logenplatz„, „Annemie: Niemals geht man so ganz!“ und „Das pinke Trikot„: Verschiedene Menschen, verschiedene Lebens-) Situationen, verschiedene Orte aber alle in einer ähnlichen Situation und sie sprechen darüber. Die Weiß-braunen Kaffeetrinker*innen vom FC St. Pauli ihre Selbsthilfegruppe und suchtpolitische Initiative vor und es gibt auch noch ein paar Interviews im Heft. Eines mit Geneviève vom Fanprojekt des Hamburger SV, in dem es natürlich um die Kooperation aber auch um 38 Jahre (!) Arbeit im Fanprojekt an sich geht. In einem weiteren Interview mit Raik geht es um den Hamburger Fußballfan Jörg der vielen aus den sozialen Medien auch als HeLuecht bekannt sein dürfte und der im Oktober 2022 verstorben ist. Cornel Wachter dagegen erklärt, was es mit seinem Denkmal vor dem Vereinsheim des SC Fortuna Köln auf sich hat und Ilona Schütz stellt den von ihr geleiteten Abulanten Hospiz- und Familienbegleitdienst der Johanniter in Berlin vor. Den Abschluss des Hefts bildet eine „Häuschen“-Fotostrecke von Graham, der im März 2022 bei einer Groundspotting-Tour plötzlich und unerwartet verstorben ist.

Das Heft kann gegen eine Spende direkt beim Projekt erworben werden.

Das Heft:
Trauer & Fußball
DIN A5, 72 Seiten, Farbe
Auflage 750
Preis Porto + Spende
Kontakt www.trauerundfussball.de

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