Buchrezension „Fieberwahn“

Fieberwahn – Wie der Fußball seine Basis verkauft„. Der Titel des neuesten Buches von Christoph Ruf trifft es – gerade, wenn auch nicht nur, aus Sicht des Amateurfußballs – sehr gut.Der freie Journalist und Autor hat sich in diesem Werk auf knapp 200 Seiten mit der fortschreitenden Kommerzialisierung des Profifußballs beschäftigt und wagt dabei auch einen Blick in die Zukunft.

Insgesamt teilt sich das Buch in 17 Kapitel auf und schaut dabei bei allen Beteiligten mal vorbei. Natürlich in der 1. Bundesliga sowie beim DFB und der UEFA die sowohl im Umgang mit Rasenballsport bzw. den Red Bull-Vereinen insgesamt aber auch der allgegenwärtigen 50+1-Regelung in Deutschland gezeigt haben, dass sie da eher wirtschaftlichen Interessen und Fürsprechern folgen.

Auf der anderen Seite schaut der Autor auch auf die Auswirkungen in den unteren Ligen. Sei es nun, dass die Meister der Regionalligen nicht direkt aufsteigen (am Beispiel von Viktoria Köln), Klubs wie Rot-Weiß Oberhausen und der VFC Plauen oder auch wirtschaftlichen Gradwanderungen wie denen beim TSV 1860 München oder Wacker Nordhausen wo mit viel Geld versucht wurde und wird soweit wie möglich nach oben zu kommen. Wirtschaftliche Vernunft wird dabei häufig ebenso ausgeblendet wie Interessen der Anhänger …

Die Aussicht dürfte insgesamt eher düster sein und das abschließende Fazit des Autors „Der deutsche Fußball sägt gerade den Ast ab, auf dem er sitzt“ kann man, denke ich, unwidersprochen so stehen lassen. Ein Buch, dass die aktuelle Situation gut auf den Punkt bringt!

Das Buch:
Fieberwahn
Wie der Fußball seine Basis verkauft
Christoph Ruf
Verlag Die Werkstatt, 2017, Göttingen
ISBN 978-3-7307-0350-2
Preis 14,90€
Kontakt www.werkstatt-verlag.de

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