Buchrezension „Ballverlust“

Zur Abwechslung griff ich dann doch mal wieder zu einem etwas anderen Buch: „Ballverlust – Gegen den marktkonformen Fußball“ von Christian Bartlau. Auf etwa 220 Seiten geht es mehr oder weniger um den aktuellen Profifußball, der sich nicht erst seit Nations League oder der bald startenden Europa League 2 immer weiter von der Basis entfernt. So geht es auch Bartlau, der laut seinem Prolog seit dem Abpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland keinen Profifußball mehr geschaut hat.

Aufgeschlüsselt hat der freie Journalist sein Buch in sieben größere Kapitel, die sich mit verschiedenen Themenschwerpunkten beschäftigen. Dabei geht es natürlich um Punkte wie den Fußball als Geschäft oder auch die Tatsache, das gerade Profivereine mit eigenen (TV-/Club-) Journalisten versuchen, die Geschichten selbst so raus- und rüberzubringen, wie es einem am besten passt. Embedded Journalism sozusagen.

Aber die Medaille hat natürlich immer zwei Seiten. So geht es natürlich auch um das Thema Fans oder wie man neudeutsch sagen könnte: um die Kundschaft. Denn das Konstrukt läuft natürlich nur, weil auch die entsprechende Nachfrage da ist und sich TV-Gelder so auch wieder einspielen lassen und sich das Merchandising rentiert. Wo solch eine „Gentrifizierung“ hinführt, sieht man ja seit Jahren in England, durch Einführung des Video Assistant Referee (VAR) oder auch am Beispiel anderer Sportarten wie etwa dem Basketball.

Ein Buch, das die nachdenklich machenden Aspekte des „marktkonformen Fußballs“ noch einmal entsprechend zusammenfasst. So bleibt dann wohl wirklich die Schlußfrage: Was tun?

Das Buch:
Ballverlust
Gegen den marktkonformen Fußball
Christian Bartlau
PapyRossa Verlags GmbH & Co. KG, 2019, Köln
ISBN 978-3-89438-700-6
Preis 14,90€
Kontakt www.papyrossa.de

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